Eschersheim, 23. Januar 2012
Es war eine Premiere. In der Bürgerfragestunde der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates 10 am 17. Januar meldeten sich erstmals Jugendliche im Alter von 16 Jahren zu Wort, weil ihnen ein Ort fehlt an dem sie sich nachmittags treffen können. Weil sich einige Nachbarn über Lärm beschwert hatten, wurden die Bänke und die Rutschbahn auf einem Spielplatz im Schliemannweg von der Wohnheim GmbH abgebaut. Zu unrecht, wie Amadeo, Murat und ihre Freunde meinen, denn der Krach gehe nicht von ihnen aus, sondern von älteren Jugendlichen, die sich teilweise bis spät nachts auf dem Spielgelände aufgehalten haben. Ortsvorsteher Robert Lange vereinbarte daraufhin kurzfristig einen Besuch im Jugendbüro Eschersheim, das Jugendliche in Eschersheim, Am Dornbusch und in Eckenheim in vielen Lebenslagen unterstützt. Die Mitarbeiter des Jugendbüros, Robert Wald, Anna Jensch und Astrid Jannotti, hatten die Jugendlichen dazu ermuntert, im Ortsbeirat ihre Wünsche vorzutragen. Am 23. Januar trafen sich Jugendliche, Mitglieder des Ortsbeirates, Stadtbezirksvorsteher und Sozialbezirksvorsteherin in der Ulrichstraße 129 zu einem Runden Tisch. Der Ortsvorsteher begrüßte ausdrücklich, dass die Jugendlichen den Mut gefunden haben, ihre Forderungen im Ortsbeirat zu formulieren. Er betonte, das es nicht nur das Ruhebedürfnis der Anwohner zu schützen gelte, sondern dass auch die dort lebenden Jugendlichen einen Platz brauchen, an dem sie sich ungestört treffen können um Pläne zu schmieden, Musik zu hören oder nur zu chillen. Nachdem die Deutsche Jugend aus Rußland, die für viele Jugendliche im Stadtteil eine Anlaufstelle war, wegen Brandschutzmängeln aus dem Haus der Heimat ausgezogen ist und Fußballspielen auf einer nahegelegenen Rasenfläche verboten wurde, haben die Jugendlichen aus dem Roten Block und den benachbarten Häusern gar keinen Rückzugsort mehr. Gemeinsam überlegten Betroffene und Stadtteilvertreter, welche Räumlichkeiten und Örtlichkeiten für Jugendliche es in der Nähe gibt. Bei einem Vororttermin Ende Februar sollen die Möglichkeiten in Augenschein genommen werden. Robert Lange versprach darüber hinaus sich mit Vereinsvertretern und Vertretern von Institutionen wie der Feuerwehr oder dem THW in Verbindung zu setzen, um eine Lösung für die Jugendlichen in Eckenheim zu finden.
Jugendlichen in Preungesheim steht seit vergangener Woche die aufsuchende Jugendarbeit in Preungesheim als Ansprechpartner zur Verfügung. Mit dem "Bordsteinblitz" macht das rollende Büro montags von 12.30 bis 15.30 Uhr, mittwochs von 13 bis 17 Uhr und donnerstags von 12 bis 15 Uhr in der Jaspertstraße 19 halt. Eine Sozialpädagogin und ein Sozialpädagoge beraten Jugendliche und junge Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren in allen Lebenslagen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen