„Wir sind gekommen um Ihnen zuzuhören
und mitzunehmen, wo Sie der Schuh drückt“. Mit diesen Worten
begrüßte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Römer, Michael zu
Löwenstein, die mehr als 30 Teilnehmer des Rundgangs durch
Berkersheim. Gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen Prof. Dr.
Johannes Harsche und Robert Lange, zugleich Ortsvorsteher, sowie Gero
Gabriel, CDU-Fraktionsvorsitzender im OBR 10 und den Ortsbeirätinnen
Petra Breitkreuz und Waltraud Port, wollte sich zu Löwenstein ein
Bild von der Situation in Berkersheim machen. In Frankfurts kleinstem
und sehr dörflichen Stadtteil stehen gleich mehrere größere
Bauvorhaben an, die den Anwohnern Sorge bereiten.
Der Rundgang begann an der Reithalle
des Reit- und Fahrvereins Niddertal e.V., die in Kürze dem Ausbau
der S-Bahnlinie 6 zum Opfer fallen wird. Das Gelände wurde bereits
zum 30. September 2017 von der Deutschen Bahn AG gekauft, um Platz
für das 3. und 4. Gleis der Strecke zu schaffen. Der
Vereinsvorsitzende Lothar Bastian machte sehr deutlich, dass er auf
die versprochene Verlegung der Reithalle und des Reitplatzes
vertraut. Es ist dafür eine Sondergenehmigung der Naturschutzbehörde
notwendig, weil das Gelände im besonders geschützten Grüngürtel
liegt.
Von den Gleisbaumaßnahmen ist auch der
Berkersheimer Kerbeverein e.V. betroffen, der das traditionelle
Stadtteilfest seit 16 Jahren auf dem Gelände des Reit- und
Fahrvereins ausrichtet. Im vergangenen Jahr konnte die 250.
Berkersheimer Kerb gefeiert werden. Für eine finanzielle
Unterstützung des Ortsbeirates hatte sich damals auch die CDU stark
gemacht. Mit Zustimmung der DB AG kann das Fest in diesem Jahr ein
letztes Mal dort gefeiert werden. Der Bürgervereinsvorsitzende
Dieter Wolff hofft gemeinsam mit Lothar Bastian, dass auch die Kerb
nach den Gleisarbeiten in die Nähe des bisherigen Festplatzes
zurückkehren kann und für die kommenden vier Jahre ein geeignetes
Ersatzgelände gefunden wird. „Ohne Festplatz ist der Tod der
Traditionsfeier vorprogrammiert“, so Wolff, der zugleich den
Kerbeverein führt. Sowohl die CDU-Fraktion im Römer als auch im
Ortsbeirat 10 unterstützen die Bemühungen, den Reitsport und die
Kerb in Berkersheim zu erhalten. So hat unsere CDU-Fraktion den
Magistrat in einem Antrag vom 2.April 2017 aufgefordert, bei der
Deutschen Bahn AG darauf hinzuwirken, dass eine Reithalle und der
Festplatz im Berkersheimer Niddatal erhalten werden können.
Eine weitere Station des Rundgangs war das Hellmuth-Wollenberg-Haus des TSV Berkersheim. Vereinsvorsitzender Dr. Karsten Meyerhoff informierte die Teilnehmer darüber, dass der 700
Mitglieder starke Verein die Erweiterung seines Gebäudes um ein Materiallager in der Größenordnung einer Doppelgarage in Angriff nehmen wird. Die Stadt Frankfurt ist bereit für den Anbau ein städtisches Grundstück an den Verein zu verkaufen. Die Stadtverordnetenversammlung muss dem Projekt noch zustimmen. Die CDU-Fraktion im Römer steht den Planungen positiv gegenüber.
Vom Sportverein ging es weiter zur
Berkersheimer Grundschule. Dort erwartete Schulleitern Jutta
Brieger-Schmidt die Teilnehmer von „Fraktion vor Ort“. An
Frankfurts kleinster Schule ist man derzeit mit der räumlichen und
personellen Ausstattung zufrieden. Einziger Wehmutstropfen sind die
fehlenden Plätze bei der Nachmittagsbetreuung für die Schulkinder.
Die Schulgemeinde freut sich auf das neue, größere Schulgebäude
auf dem Schwarzen Platz. Einig sind sich die Berkersheimer und die
Verantwortlichen der CDU darin, dass der derzeitige Schulstandort
auch nach Bezug der neuen Berkersheimer Schule als Treffpunkt und
Versammlungsort für Berkersheim erhalten bleiben sollte- wenn nicht
gar als Dependance der neuen Schule.
Noch nicht umgesetzt ist der geplante Unterstand auf dem Berkersheimer Friedhof, für den sich auch die CDU-Fraktion eingesetzt hat. Ortsvorsteher Robert Lange wird noch einmal direkten Kontakt mit dem Grünflächenamt aufnehmen und darauf hinwirken, dass das Dach endlich in Eigeninitiative vom Bürgerverein und mit Unterstützung aus Ortsbeiratsmitteln gebaut werden kann und die noch ausstehenden Haftungsfragen gelöst werden.
Die größten Sorgen bereitet den Berkersheimern derzeit der bevorstehende Ausbau der Bahnstrecke nach Friedberg, der im September beginnen soll und auch Auswirkungen auf den Bahnübergang in Richtung Harheim haben wird. Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass ein Übergang über die Gleise erhalten bleiben muss, in der Frage der Ausgestaltung gehen die Meinungen der Bürger stark auseinander. Michael zu Löwenstein wies darauf hin, dass die Stadtverordnetenversammlung sich bereits auf den Bau einer Omegabrücke anstelle des bisherigen Übergangs verständigt hat. Auch die CDU-Fraktion im Römer hält diese Variante für die verträglichste und kostengünstigste Lösung, um Fußgängern, Radfahrern, landwirtschaftlichen Fahrzeugen und den Bussen nach Harheim die Querung der Bahngleise zu ermöglichen. Durchgangsverkehr soll ausdrücklich durch technische Maßnahmen wie Schranken oder versenkbare Poller verhindert werden. „Stand jetzt ist die Omegabrücke das kleinste Übel. Begeisterung löst sie bei uns natürlich nicht aus, aber sie stellt zur Zeit die beste Lösung dar“, so Gabriel. Trotzdem habe sich die CDU gemeinsam mit anderen Fraktionen mit einem erneuten Antrag an den Magistrat gewendet, welcher die Möglichkeit für eine alternativen Brücke am östlichen Ortsrand prüfen lässt. Das Ergebnis der zuständigen Ämter steht noch aus.
Zuletzt schauten die Teilnehmer der
Stadtteilbegehung durch Berkersheim bei der Freiwilligen Feuerwehr
vorbei. Die 1985 erbaute Wache erfüllt längst nicht mehr die
aktuellen Erfordernisse. Ein Neubau steht derzeit auf Platz 7 der
Prioritätenliste der Feuerwehr. Da die Freiwillige Feuerwehr
Berkersheim auch für die Teile Preungesheims und Eckenheims sowie
des Frankfurter Bergs zuständig ist und die Wache im engen Kern von
Berkersheim schlecht gelegen ist, würden die Vertreter der
Freiwilligen Feuerwehr Berkersheim eine Verlagerung der Wache an den
Ortsrand begrüßen. Die Vertreter der CDU-Fraktion werden diese
Anregung politisch unterstützen. „Hier bleiben wir dran“,
versicherte Gero Gabriel.
Im Saal des
Gasthauses „Lemp“ hatten dann auch die Berkersheimer Bürger, die
an dem dreistündigen Stadtteilrundgang nicht teilnehmen konnten,
Gelegenheit zum Austausch mit den Politikern vor Ort. Michael zu
Löwenstein, Robert Lange und Gero Gabriel freuten sich über die
rege Beteiligung und werden die Anregungen, Kritiken, Wünsche und
Forderungen der Berkersheimer in ihre Gremien mitnehmen.
(Text: Petra Breitkreuz, stv. Fraktionsvorsitzende)