Lange wurde kontrovers diskutiert, im September diesen Jahres beginnt nun der viergleisige Ausbau der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt und Friedberg. Die Deutsche Bahn AG lädt Anwohner und Bürger der betroffenen Gleisabschnitte in Frankfurt für Freitag, 12. Mai 2017, in der Zeit von 15 bis 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in das Kongresscenter Kap Europa, Osloer Straße 5, ein.
Vorab stellten Vertreter der Deutschen Bahn AG den Mitgliedern des Ortsbeirates 10 ihre Planungen für den Streckenabschnitt im Bereich Berkersheim vor. Ziel des 550 Millionen Euro teuren Ausbaus auf der knapp 13 km langen Strecke ist, die stark frequentierte S-Bahn der Linie 6 (welche die Wetterau mit Frankfurt verbindet) künftig auf eigenen Gleisen fahren zu lassen. Bisher teilt sich die Stadtbahn die Schiene mit privilegierten Regionalzügen und ICEs. Die Folge sind Wartezeiten, in denen die S6-Züge überholt werden. Durch den Ausbau der Strecke wird sich die Fahrzeit künftig verringern und die S6 wird in einem regelmäßigen 15-Minuten-Takt verkehren können. In Ginnheim wird eine neue S-Bahn-Station gebaut, die Wagenkapazität erhöht. In zwei Bauabschnitten von 2017 bis 2020 und von 2021 bis 2025 soll der Streckenausbau fertiggestellt sein.
Der Zugverkehr wird während der gesamten Bauphase aufrechterhalten. Lediglich an zwei Wochenenden muss der Schienenverkehr auf der Strecke komplett eingestellt werden, um die Weichen zwischen den alten und den neuen Gleisen einzurichten. Die Deutsche Bahn baut entlang der Strecke insgesamt 19 km Schallschutzwände. Zusätzlich wird sich ab 2020 auch der Lärm durch die bis zu 91 Güterzüge verringern, die hauptsächlich in den Tagesrandzeiten verkehren. Gesetzliche Vorschriften schreiben künftig leisere Wagons vor. Der Bauverkehr wird nicht durch Berkersheim geführt, sondern entlang der bisherigen Bahnstrecke. Dazu wird parallel zur Brücke am Frankfurter Berg, die derzeit für Lastwagen gesperrt ist, eine Behelfsbrücke mit eigener Abfahrt gebaut, um den Baustellenverkehr aufzunehmen. Massengüter wie Schotter werden mit der Bahn angeliefert. Um die Arbeiter vor herannahenden Zügen zu schützen, wird entlang der bisherigen Gleise ein Zaun errichtet. Weithin hörbare Warnsignale durch Streckenposten entfallen dadurch weitgehend. Im Bereich des Bahnübergangs Berkersheim wird eine neue Fußgängerbrücke entstehen. Auf der Strecke zwischen Berkersheim und Harheim werden für Linienbusse und landwirtschaftliche Fahrzeuge derzeit noch verschiedene Varianten einer Omegabrücke diskutiert.
Die Bahn AG wird auf ihrer Homepage (https//bauprojekte.deutschebahn.com/p/S6-frankfurt-friedberg) regelmäßig über die Baumaßnahmen und –fortschritte informieren.
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Ortsbeirat 10, Gero Gabriel, begrüßte die Informationspolitik der Bahn. Man setze nun darauf, dass diese so weitergeführt werde, insbesondere bei eventuell auftretenden Verzögerungen oder Beschwerden der Anwohner. „Der nicht unumstrittene Ausbau der Main-Weser-Bahn wird nun hoffentlich bestmöglich umgesetzt. Oberste Priorität hat für uns der (Lärm-)Schutz der Bürger, in unserem Zuständigkeitsbereich vor allem in Berkersheim“, so Gabriel. Man werde den Ausbau wie in den vergangenen Jahren konstruktiv und kritisch begleiten und setze dabei auf eine enge Abstimmung des Ortsbeirats, der Magistrats und der Deutschen Bahn. „Die Informationsveranstaltung für Kommunalpolitiker sowie die anstehende Veranstaltung im Kap Europa sind dafür ein guter Einstieg“, so Gabriel abschließend.
(Text: Petra Breitkreuz, stv. Fraktionsvorsitzende)
(Text: Petra Breitkreuz, stv. Fraktionsvorsitzende)
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