Bonames, 7. Mai 2012
Das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt hatte zum Runden Tisch zum Thema Erneuerung des Nordparks Bonames eingeladen und alle, alle kamen. Neben Ortsvorsteher Robert Lange und Mitgliedern des Ortsbeirates nahmen Vertreter von Naturschutzverbänden, des Sportamtes, der Stadtentwässerung, des Umweltamtes, der Naturschule Hessen, des Vereinsrings Bonames und der örtlichen Landwirte an der Veranstaltung teil, die mit einer Begehung des Geländes begann und mit einer Diskussionsrunde im Alten Tower endete. Ideen, den in die Jahre gekommenen Nordpark attraktiver zu machen, gibt es viele. Eine der Voraussetzungen nannte Ortsvorsteher Lange gleich zu Beginn des Rundgangs: Es müssen mehr offizielle Parkplätze geschaffen werden, damit dem wilden Parken im Grüngürtel ein Ende gesetzt wird und das herrlich gelegene Areal entlang der Nidda von Vereinen, Erholungssuchenden und Familien mit Kindern genutzt werden kann.
Eine erste Verbesserung sind die mobilen Toiletten, die bereits am Rande des Grillplatzes aufgestellt wurden. Das Grünflächenamt wird entsprechend der Frequentierung des Geländes für eine zeitnahe Reinigung des Geländes sorgen. Die Vorschläge, wie man den Nordpark darüber hinaus künftig nutzen kann, sind vielfältig. So wünschen sich die Landschasftslotsen der Naturschule Hessen die Einrichtung von interkulturellen Gärten, in denen Jedermann naturnah und stilvoll seinen Grünen Daumen unter Beweis stellen kann. Dem TV Bonames, der über eine Leichtathletik-Abteilung aber über zu wenige Trainingsmöglichkeiten verfügt, liegt ein Rundlaufweg von einem bis eineinhalb Kilometer Länge am Herzen. Eine Idee, die sich möglicherweise mit den Vorstellungen des Sportamtes verbinden ließe, das die vorhandenen Sportanlagen im Nordpark ertüchtigen möchte. "Derzeit haben das Groß- und das Kleinspielfeld höchstens Bolzplatzniveau", so Markus Benthien vom Sportamt. Nach der Sanierung des Geländes könnten die Spielfelder auch für Fußball- und Hockeymannschaften interessant werden. Die Verantwortung des Platzes würde den örtlichen Vereinen übertragen. Ein Funktionsgebäude mit Umkleiden und öffentlichen Toiletten muss neu errichtet werden.
Ganz anders sieht es in einem weiteren Bereich des Nordparks aus, in dem Klaus Hoppe vom Umweltamt seinen Traum von "Wildnis wagen" verwirklichen möchte. Ähnlich dem Areal auf dem alten Flugplatz gegenüber, möchte der Projektleiter den urwüchsigen Teil des Nordparks für Besucher zugänglich und Natur erlebbar machen. Durch sparsame Eingriffe in den Bewuchs sollen "Naturbilder" entstehen, Schafe, Ziegen oder Auerochsen könnten die Fläche beweiden und die Bildung eines Urwaldes auf natürliche Weise verhindern.Denkbar wäre, dass geschulte Landschaftsmeister Besucher führen und die Fläche betreuen und schützen.
Auf dem ehemaligen Spielplatz im Nordpark, von dem nur noch wenige Betonmäuerchen erhalten sind, könnten sich die Vertreter des Grünflächenamtes einen Aussichtspunkt auf dem vorhandenen Erdwall vorstellen, von dem aus der ganze Park zu überblicken ist. Eine Wegeverbindung aus dem geplanten Neubaugebiet Bonames-Ost könnte über den Nidda-Altarm zu dieser neuen Sichtachse führen.Das Idyll am Nidda-Altarm selbst soll nach Möglichkeit weitgehend unangetastet bleiben. Seitdem der Altarm wieder an das Fließgewässer angeschlossen ist und die Wasserqualität sich entscheidend verbessert hat, leben hier wieder heimische Fische wie Hechte und verschiedene Arten von Gundeln. Die Zeiten, in denen der Nidda-Altarm eine sauerstoffarme Kloake und ein illegaler Müllabladeplatz war, sind nach Aussage von Hans Jürgen Lungwitz vom Frankfurter Fischereiverein zum Glück vorbei.Für die Pflege der Frankfurter Gewässer ist das Amt für Stadtentwässerung zuständig. Die Mitarbeiter bemühen sich Fluss und Uferzonen naturnah zu erhalten. Nur großes Treibgut wie Baumstämme wird von Zeit zu Zeit entfernt. Die Anregung, an einigen Stellen Parkbesuchern den direkten Zugang zum Wasser über eine abgeflachte Böschung zu ermöglichen, wollen die Zuständigen von der Stadtentwässerung gerne aufgreifen.
Bis über die endgültigen Planungen für die Neugestaltung des Bonameser Nordparks entschieden ist, werden sich die Vertreter der verschiedenen Ämter noch häufiger zusammen setzen müssen. Es wird nicht leicht werden, die von den Bürgern gewünschten unterschiedlichen Nutzungen für Sport, Freizeit und Erholung umweltverträglich unter einen Hut zu bringen.
Foto: Petra Breitkreuz. Es zeigt Ortsvorsteher Robert Lange (mit Sonnenbrille) bei der Begrüßung der Teilnehmer des Runden Tisches.