Mittwoch, 19. August 2015

Ein Stadtteilmuseum für Preungesheim

Preungesheim, 16. August 2015.
Nach vierjähriger Planungs- und Umbauzeit öffnete das Museum an der Kreuzkirche gestern zum ersten Mal seine Pforten im alten Pfarrhaus in der Weinstraße 27. Auf nur knapp 50 m² Fläche zeigt das neue Museum die Geschichte Preungesheims seit seiner Ersterwähnung 772 im Lorscher Codex. Zur feierlichen Eröffnung waren unter anderem Stadtrat Bernd Heidenreich (CDU) und Stadtdekan Dr. Achim Knecht, der zusammen mit seiner Frau einst selbst Pfarrer an der Kreuzkirche in Preungesheim gewesen war, gekommen. Ortsvorsteher Robert Lange begrüßte es sehr, dass Preungesheim, das sogar 22 Jahre früher als Frankfurt urkundlich in Erscheinung getreten ist, nun über ein eigenes Museum verfügt. Der Ortsbeirat 10 hat seine Einrichtung mit einem Beitrag aus seinem Budget gerne unterstützt.
Der Andrang der Gäste zur Eröffnung war so groß, dass die Besucher nur in kleinen Gruppen nacheinander die stadtteilgeschichtliche Ausstellung sehen konnten. Geschickt nutzen Kurator Stephan Döring und das Team von 05 Architekten aus Darmstadt unter der Leitung von Joachim Raab jeden Winkel und jede Nische des ehemaligen Büroraums aus. In fünf Kapiteln erzählt die Ausstellung das Leben in Preungesheim seit dem Mittelalter. Neben liturgischen Gerätschaften und alten Chroniken aus dem Archiv der Kreuzkirche sind auch Alltagsgegenstände aus vergangenen Jahrhunderten im Museum zu sehen. Einen Schwerpunkt der Ausstellung nimmt der Deutsche Orden ein, dem bis zur Säkularisierung 1809 große Teile Preungesheims gehörten. Ihm sind die einzigartigen Wandmalereien in der Kreuzkirche aus der Zeit um 1280 und das Alte Pfarrhaus aus dem Jahre 1741 zu verdanken. Über dem Eingang ist bis heute das Wappen des Deutschen Ordens zu sehen. Wechselnde Sonderausstellungen zu besonderen Themen werden das Angebot ergänzen. Alle Preungesheimer können das neue Museum durch Spenden und Leihgaben dabei unterstützen.
Eingerichtet wurde das Museum an der Kreuzkirche vom Evangelischen Regionalverband. Ideell und finanziell unterstützt wird das Stadtteilmuseum vom Preungesheimer Kultur- und Geschichtsverein, der Ende 2011 ins Leben gerufen wurde. Seine Mitglieder unter dem Vorsitz von Anneliese Gad stellen die Museumshüter, die künftig für regelmäßige Öffnungszeiten des Museums sorgen werden. Das Museum an der Kreuzkirche steht künftig donnerstags von 16 bis 19 Uhr, sonntags von 11.30 bis 13 Uhr sowie an jedem letzten Samstag im Monat von 16 bis 18 Uhr Besuchern offen. Gruppenführungen können mit Anneliese Gad unter der Rufnummer 069 54 53 31 vereinbart werden.

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