Preungesheim, 16. August 2015.
Nach vierjähriger Planungs- und Umbauzeit öffnete das Museum
an der Kreuzkirche gestern zum ersten Mal seine Pforten im alten Pfarrhaus in
der Weinstraße 27. Auf nur knapp 50 m² Fläche zeigt das neue Museum die
Geschichte Preungesheims seit seiner Ersterwähnung 772 im Lorscher Codex. Zur
feierlichen Eröffnung waren unter anderem Stadtrat Bernd Heidenreich (CDU) und
Stadtdekan Dr. Achim Knecht, der zusammen mit seiner Frau einst selbst Pfarrer an
der Kreuzkirche in Preungesheim gewesen war, gekommen. Ortsvorsteher Robert
Lange begrüßte es sehr, dass Preungesheim, das sogar 22 Jahre früher als
Frankfurt urkundlich in Erscheinung getreten ist, nun über ein eigenes Museum
verfügt. Der Ortsbeirat 10 hat seine Einrichtung mit einem Beitrag aus seinem
Budget gerne unterstützt.
Der Andrang der Gäste zur Eröffnung war so groß, dass die
Besucher nur in kleinen Gruppen nacheinander die stadtteilgeschichtliche
Ausstellung sehen konnten. Geschickt nutzen Kurator Stephan Döring und das Team
von 05 Architekten aus Darmstadt unter der Leitung von Joachim Raab jeden
Winkel und jede Nische des ehemaligen Büroraums aus. In fünf Kapiteln erzählt
die Ausstellung das Leben in Preungesheim seit dem Mittelalter. Neben liturgischen
Gerätschaften und alten Chroniken aus dem Archiv der Kreuzkirche sind auch Alltagsgegenstände
aus vergangenen Jahrhunderten im Museum zu sehen. Einen Schwerpunkt der
Ausstellung nimmt der Deutsche Orden ein, dem bis zur Säkularisierung 1809
große Teile Preungesheims gehörten. Ihm sind die einzigartigen Wandmalereien in
der Kreuzkirche aus der Zeit um 1280 und das Alte Pfarrhaus aus dem Jahre 1741
zu verdanken. Über dem Eingang ist bis heute das Wappen des Deutschen Ordens zu
sehen. Wechselnde Sonderausstellungen zu besonderen Themen werden das Angebot
ergänzen. Alle Preungesheimer können das neue Museum durch Spenden und
Leihgaben dabei unterstützen.
Eingerichtet wurde das Museum an der Kreuzkirche vom
Evangelischen Regionalverband. Ideell und finanziell unterstützt wird das
Stadtteilmuseum vom Preungesheimer Kultur- und Geschichtsverein, der Ende 2011
ins Leben gerufen wurde. Seine Mitglieder unter dem Vorsitz von Anneliese Gad
stellen die Museumshüter, die künftig für regelmäßige Öffnungszeiten des
Museums sorgen werden. Das Museum an der Kreuzkirche steht künftig donnerstags
von 16 bis 19 Uhr, sonntags von 11.30 bis 13 Uhr sowie an jedem letzten Samstag
im Monat von 16 bis 18 Uhr Besuchern offen. Gruppenführungen können mit
Anneliese Gad unter der Rufnummer 069 54 53 31 vereinbart werden.
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