Freitag, 6. November 2015

Berkersheim Ost- oder doch lieber Süd?


Foto: Werner Buch und Robert Lange
Berkersheim, 3. November 2015.
Frankfurt wächst und braucht Wohnraum. Um die 150 Wohneinheiten sollen in Berkersheim entstehen. Aber wo? Interessierte Bürger und Vertreter des Ortsbeirates 10 sind am 3. November der Einladung von Ortsvorsteher Robert Lange (CDU) gefolgt, um sich von Werner Buch vom Stadtplanungsamt sowie vom Leiter des Umweltamtes, Peter Dommermuth, und Volker Rothenburger von der Unteren Naturschutzbehörde aus erster Hand über die möglichen Optionen informieren zu lassen. Ursprünglich war ein Gelände in der Verlängerung der Straße ,,Am Roseneller" als Baugebiet vorgesehen. Gegen diese Lösung hegen viele Anwohnerinnen und Anwohner Bedenken und haben sich zur Bürgerinitiative "Berkersheim Ost" zusammengeschlossen. Vor allem die Verkehrsanbindung des neuen Quartiers über die schmale Berkersheimer Bahnstraße und die Straße "An der Roseneller" stößt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf Skepsis, die auch Werner Buch nicht ganz ausräumen konnte. „Entsprechend der Größe des Neubaugebietes gehen wir von einem Fahrzeug innerhalb von zwei Minuten aus, das ist für die vorhandenen Wegeverbindungen tragbar“, erklärte Buch. Auch für das Thema Lärmschutz im Neubaugebiet, das sich zwischen der Bahnstrecke nach Friedberg und der A 661 befindet, sowie für die Grundwasserproblematik ließen sich Lösungen finden. Eine ernstzunehmende Hürde sieht der Stadtplaner allerdings in der Schutzwürdigkeit des Geländes, das Lebensraum einheimischer Vogelarten und Fledermäuse ist. Wertvolle Streuobstbestände müssten gefällt werden. Dafür müssen andernorts Ausgleichsflächen gefunden werden. Derzeit ist das Areal noch im Besitz von bis zu 15 Grundstückseigentümern. Die am Rande der Bebauungslinie gelegenen Gärten wurden, so Buch, aus dem Baugebiet heraus genommen und bleiben auch künftig erhalten. Sollte die Stadt an dem Baugebiet Berkersheim Ost festhalten, rechnet der Experte mit einem Baubeginn frühestens in fünf Jahren.
Eine zweite Option hat die Bürgerinitiative mit dem Areal rechts und links des Dachsbergs an der Grenze zu Preungesheim vorgeschlagen. Hier könnte sich auch Ortsbeirätin Petra Breitkreuz von der CDU-Fraktion ein Neubaugebiet vorstellen. Einkaufsmöglichkeiten sind mit dem REWE-Markt schon vorhanden und Busse und die U5 wären fußläufig erreichbar. Auch Stadtplaner Buch könnte sich auf Grund der bereits vorhandenen Infrastruktur mit einem Baugebiet Berkersheim Süd anfreunden. Allerdings, so Peter Dommermuth und Volker Rothenburger, handelt es sich dort um ein Landschaftsschutzgebiet der Kategorie II mit einer für Frankfurter Verhältnisse hervorragenden Grenzliniendichte. Hecken und Büsche an Feld- und Waldrändern sowie Altholz-Vorkommen bieten hier zahlreichen Insekten und Vögeln Schutz. Umweltamtsleiter Peter Dommermuth versprach den Teilnehmern der Ortsbegehung jedoch beide Areale einer eigehenden Prüfung zu unterziehen. Die CDU-Fraktion im Ortsbeirat 10 unterstützte den Prüfauftrag. Am Ende steht eine Abwägung, welches Gelände aus städteplanerischer und ökologischer Hinsicht für ein Neubaugebiet in Berkersheim in Frage kommt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen