Freitag, 4. April 2014

Minister Boris Rhein zu Besuch in der Kleingartenanlage an der Wolfsweide


Die 104 Parzellen des Kleingartenvereins Wolfsweide e.V. zeigten sich zum Besuch des hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, von ihrer schönsten Seite. Tulpen, Osterglocken und Narzissen strahlten mit Magnolien und blühenden Kirschbäumen um die Wette. Rhein, der den Wahlkreis 39 im Frankfurter Nordosten im hessischen Landtag vertritt, machte sich am 4. April persönlich ein Bild von dem Kleingartengelände, das einem Neubaugebiet Platz machen soll. Gerd Lauer, der Vorsitzende des KGV, und zahlreiche Vereinsmitglieder begleiteten den Minister sowie die Stadtverordnete Albanina Nazarenus-Vetter,  Ortsvorsteher Robert Lange, seine Fraktionskollegen Petra Breitkreuz,  Christine und Stella Emmerich sowie Stadtbezirksvorsteher Wolfram Breitkreuz auf ihrem Rundgang durch das Kleingartenareal. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das Gelände als Schutthalde gedient. Aus der durch Bomben zerstörten Frankfurter Innenstadt wurden 5000 m³ Trümmerschutt auf freiem Gelände am Rande Preungesheims gelagert. Mit Tatkraft und viel Herzblut haben die ersten Mitglieder 1962 das Kleingartengelände geräumt und angelegt. Noch heute zeugen bunt bepflanzte Erdwälle und Mäuerchen von den Spuren dieser Vergangenheit.
Entstanden ist eine grüne Oase, die nicht nur den Kleingärtnern selbst, sondern auch den benachbarten Anwohnern und Spaziergängern zu Gute kommt. In Eigenleistung haben die Kleingärtner ein Vereinsheim gebaut, in dem die Gemeinschaft der aus vielen Nationen stammenden Hobbygärtner gepflegt wird. Eine Parzelle wurde der Kita im Apfelviertel vom Verein kostenlos als Lehr- und Begegnungsgarten zur Verfügung gestellt. Hier können Stadtkinder lernen, wie man Obst und Gemüse anbaut, erntet und genießt. Jetzt ist das Idyll durch Planungen für Wohnbebauung gefährdet.
Minister Rhein sagte den Preungesheimer Kleingärtnern seine Unterstützung zu, nach einer Lösung zu suchen, wie sich der Bedarf an Wohnraum mit dem Bedürfnis nach Natur innerhalb der Stadt vereinbaren lässt. "Bauen und Wohnen dürfen nicht gegen soziale Räume ausgespielt werden. Begegnungsräume und Grünflächen dürfen nicht mit Beton zugegossen werden", betonte Rhein. Gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Lauer pflanzte er ein Apfelbäumchen, das Christine Emmerich, die Vorsitzende der CDU Frankfurt-Nordost, gespendet hatte. "Wer einen Baum pflanzt, der will bleiben", bekräftigte der Minister den symbolischen Akt. 
Unterstützung erfahren die Kleingärtner an der Wolfsweide auch von der CDU-Fraktion im Ortsbeirat 10. Ortsvorsteher Robert Lange ist davon überzeugt, dass sich für den dringend benötigten Wohnraum geeignetere Flächen finden lassen, die nicht in ummittelbarer Nähe zur Autobahn A 661 gelegen sind und aufwändig vor dem Verkehrslärm geschützt werden müssen. Er versprach den Kleingärtnern sich zusammen mit seinen Ortsbeiratskollegen weiterhin für den Erhalt der Kleingärten an der Wolfsweide einzusetzen, zumal mit der geplanten Bebauung hinter der Festeburgkirche weiteres Grün verloren geht, das bisher als Spiel- und Bolzplatz von Kindern und Jugendlichen genutzt wird. "Eine gewachsene Oase lässt sich nicht einfach verlagern und die angebotenen Ausgleichsflächen sind nicht mit dem vorhandenen Idyll vergleichbar", so Lange.

Foto: Wolfram Breitkreuz. Es zeigt Minister Rhein (im dunklen Anzug) zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden Gerd Lauer und zahlreichen Mitgliedern des Kleingartenvereins an der Wolfsweide zu Beginn seines Rundgangs

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